Spanisch erfreut sich einer wachsenden Beliebtheit. Spanisch kann ab Klasse 6 als zweite Fremdsprache belegt und bis zum Abitur fortgeführt werden. Die Schülerinnen und Schüler entscheiden sich bereits im Laufe des siebten Schuljahres, ob sie in Klasse 6 Latein, Französisch oder eben Spanisch als zweite Fremdsprache wählen. Zum Erwerb des Mittleren Bildungsabschlusses wird Spanisch mindestens bis zum Ende der Jahrgangsstufe 10 belegt.
Warum Spanisch lernen?
Mit Spanisch eröffnet sich den Schülern ein riesiger und sehr vielfältiger Sprach- und Kulturraum. Spanisch ist Amtssprache in 22 Ländern und ist auch in anderen Ländern, allen voran den USA, weit verbreitet. Insgesamt gibt es 670 Millionen Spanischsprechende auf der Welt. Spanisch ist die Muttersprache von über 570 Millionen Menschen und ca. 100 Millionen Menschen mehr können auf Spanisch kommunizieren. Spanisch ist auch eine der wichtigsten Handelssprachen der Welt.
Ziel des Spanischunterrichtes ist es, die Schüler auf Kontakt und Austausch mit diesem großen und mannigfaltigen Kulturraum vorzubereiten. Dementsprechend ist die sogenannte interkulturelle kommunikative Kompetenz das oberste Ziel des Spanischunterrichts. Daraus folgt, dass der Spanischunterricht aus mehr besteht als nur der Vermittlung von Vokabeln und grammatischen Strukturen. Diese Grundlagen sind zwar wichtig, sie haben aber dienende Funktion, sie dienen der Kommunikation. Das heißt, dass das zu lernende Vokabular und die grammatikalischen Strukturen durch die Sprechintention bedingt sind. Im modernen Sprachenunterricht begreifen die Schüler, dass sie zum Beispiel den Konjunktiv nicht lernen müssen, um Formen aufsagen zu können, sondern um Wünsche oder Hoffnungen zu äußern.
Spanischunterricht eröffnet neue Horizonte
Ein Großteil der spanischsprachigen Welt ist den Schülern weitgehend unbekannt. Der Spanischunterricht eröffnet ihnen somit ganz neue Horizonte. Die englischsprachige Welt ist in den Medien, in der deutschen Kultur und Popkultur viel präsenter. Wer der amtierende US-Präsident ist, weiß jeder, aber was ist los in Ländern wie Chile, Peru oder Kolumbien? Der Spanischunterricht bietet den Schülern somit einen enormen Zuwachs an soziokulturellem Wissen. Die Themen, die im Spanischunterricht behandelt werden, weisen aber auch über den spanischsprachigen Kulturraum hinaus, sind global, aktuell und bieten viele Möglichkeiten zum kulturellen Vergleich, beispielsweise das Thema Migration, ein Thema das sowohl Spanien als auch den amerikanischen Kulturkreis betrifft, aber auch Deutschland. Des Weiteren wird im Spanischunterricht viel über junge Menschen, ihre Lebenssituation, ihre Träume, Wünsche und Perspektiven gesprochen. Die Schüler lernen, zunächst über sich und ihre Lebenswelt auf Spanisch zu sprechen, um im nächsten Schritt diese mit den konkreten Erfahrungen von Jugendlichen mit anderen sozialen und kulturellen Rahmenbedingungen zu vergleichen. Dabei erkennen sie Gemeinsamkeiten und Unterschiede und lernen, die Perspektive zu wechseln. Die Schüler erkennen im Spanischunterricht globale Zusammenhänge, erleben aber auch individuelle Schicksale, welche gesellschaftliche Situationen konkretisieren und ein Gesicht geben. Hierbei spielt der Einsatz von Literatur und Filmen im Unterricht eine wichtige Rolle. Des Weiteren zeichnet sich der Spanischunterricht durch handlungsorientierten Unterricht aus: die Schüler erstellen oft kreative Produkte wie Plakate, Hörspiele oder kurze Filme. Es kommt viel Partnerarbeit und Gruppenarbeit zum Einsatz. Die Schüler halten Vorträge, präsentieren Dialoge und Rollenspiele. Außerdem bietet der spanischsprachige Kulturkreis viele schöne Lieder, die im Unterricht zum Einsatz kommen.
Die Aussprache des Spanischen ist relativ einfach, denn man kann sagen, dass Spanisch ausgesprochen wird, wie man es liest. Besonderheiten sind stark reglementiert, so dass man, wenn man die Regeln beherrscht, stets weiß, wie ein Wort ausgesprochen wird.
Lehrwerke
Im Fach Spanisch wird das Lehrwerk „¡Vamos! ¡Adelante!“ vom Klett Verlag verwendet, inklusive grammatischem Beiheft und Arbeitsheft.