Felix Stieglmeier: der Traum vom eigenen Weingut
16. Dezember 2021
Felix Stieglmeier ging nach seinem Abitur 2016 an der DSS einen ganz eigenen und vielleicht sogar ungewöhnlichen Weg: Er ist Winzer geworden. In Deutschland, Neuseeland und Italien verfolgt er seinen Traum vom eigenen Weingut. Felix studiert an der Hochschule Geisenheim University, die weltweit zu einer der renommiertesten Hochschulen in der Weinbranche gilt. Zurzeit ist der junge Winzer in der Toskana zur Traubenlese und hat mit uns über die Natur, seinen Beruf und seiner Zeit an der DSS gesprochen.
Warum hast du dich für den Beruf des Winzers entschieden?
Ich habe gemerkt, dass ein reiner Bürojob nichts für mich ist, und ich bin durch viele Gespräche auf den Beruf Winzer gekommen. Kellerwirtschaft, Biologie, Sensorik, Mostbehandlung – das sind nur einige Facetten des spannenden Berufs, der vor allem auch Spaß macht. Du verfällst nie in einen monotonen Arbeitsalltag. Jeden Tag erwartet dich etwas Neues. Du produzierst ein Produkt, das viele Leute glücklich macht und das Allerbeste ist, du arbeitest in und mit der Natur. Es ist mir sehr wichtig mit der Natur zu arbeiten und maximale Qualität zu erzielen. Zudem ist es ein internationaler Beruf. Meine Ausbildung habe ich zum Beispiel in Trier absolviert und im Anschluss war ich ein Jahr in Neuseeland und habe für Vineyard Blackenbrook als Supervisor für den Außenbetrieb gearbeitet.
Ich will so viel Wissen wie nur möglich ansammeln, damit ich meinen Traum vom eigenen Weingut auch verwirklichen kann.
Nach deiner Ausbildung hast du ein Studium angefangen. Wie kam es dazu?
Ich habe mich für das Studium Weinbau und Oenologie an der Hochschule Geisenheim University mit einem Praxissemester in der Toskana entschieden, da ich tiefer in die Materie eintauchen wollte. Ich will so viel Wissen wie nur möglich ansammeln, damit ich meinen Traum vom eigenen Weingut auch verwirklichen kann. Die Wahl ist auf Geisenheim gefallen, da diese Hochschule weltweit in der Weinbranche großes Ansehen und einen sehr netten, überschaubaren Campus hat. Des Weiteren gibt es eine große Auswahl an Angeboten und sehr gut ausgestattete Laboratorien.
Was fällt dir als erstes ein, wenn du an die DSS zurückdenkst?
Das besondere an der DSS war eine super Klassengemeinschaft und zum Teil wirklich unglaublich motivierte Lehrerinnen und Lehrer, von denen man gerne etwas gelernt hat und die sich für jede Schülerin und jeden Schüler Zeit genommen und bestens gefördert haben, damit sie ihren eigenen Weg finden können. Die Gemeinschaft in der Schule war einzigartig. Zum größten Teil habe ich immer wieder Kontakt mit ehemaligen Schulfreundinnen und Schulfreunden und sie gehören mit zu meinen engsten Freunden. Es ist schön zu sehen, wie jeder seinen eigenen Weg nach der DSS geht und weiterhin den Kontakt hält.
Das besondere an der DSS war eine super Klassengemeinschaft und zum Teil wirklich unglaublich motivierte Lehrerinnen und Lehrer, von denen man gerne etwas gelernt hat.
Was würdest du Schülerinnen und Schülern raten, die ein Studium oder Beruf in deiner Richtung anstreben möchten?
Ich kann jedem die Ausbildung zum Winzer und das Weinbau- und Oenologiestudium von ganzem Herzen nur empfehlen. Vor allem, wenn man nach körperlich aktiver Arbeit in der Natur in Kombination mit Betriebswirtschaft und Abwechslung in seinem Alltag sucht. Es ist eine Ausbildung oder ein sechsmonatiges Praktikum verpflichtend, um überhaupt zum Studium zugelassen zu werden. Seit circa zwei Jahren gibt es aber auch die Möglichkeit eines dualen Studiums. Dieser Beruf kann in allen Teilen der Welt ausgeübt werden und lässt sich natürlich auch optimal mit Reisen kombinieren. Viele haben diesen Beruf sicherlich nicht bewusst auf ihrer Liste, aber ich kann nur sagen, dass es hilft, auch einfach mal was Neues auszuprobieren oder über den Tellerrand zu schauen.
Ich kann nur sagen, dass es hilft, auch einfach mal was Neues auszuprobieren oder über den Tellerrand zu schauen.
Bei deinem vollen Arbeits- und Terminplan: Wie schaffst du es, eine Work-Life-Balance zu bekommen?
Tolle Freunde, gute Musik und natürlich guten Wein trinken und lecker kochen. Einfach abschalten und die Zeit genießen.
Was du noch sagen wolltest…?
Ich bin momentan mitten in der Traubenlese in der Toskana, aber wenn jemand mehr über den einzigartigen Beruf Winzer erfahren möchte, kann man mich gerne kontaktieren.